Von der Kostner Hütte geht es steil hinauf zur Sella Gruppe. Auch wenn ich schon zweimal auf ihm gestanden habe, bei dieser tollen Sicht muss ich den Piz Boe einfach mitnehmen. Mit 3152 m ist er der höchste Gipfel der Sella und meiner Tour. Kurzer Abstieg zur Pordoi Hütte, eine alte Bekannte. Vor 14 Jahren während meiner München-Venedig Wanderung übernachtete ich ebenfalls in der Pordoi. Graziano, der Wirt, begrüßt mich genauso herzlich wie damals. Als ich ihm von meinem zweiten Mal in seiner Hütte erzähle, ist ein netter Hüttenabend gesichert. Der Rotwein und Grappa gehen aufs Haus. Und wie vor damals bin ich auch heuer der einzige Übernachtungsgast. “Ich soll mir nicht wieder 14 Jahre für einen Besuch Zeit lassen”, verabschiedet mich Graziano am nächsten Morgen. Ein netter Kerl.


Auf dem Piz Boe treffen drei italienische Provinzen aufeinander. Südtirol, Belluno und das Trentino. Rund um die Sella sind die Ladiner zu Hause. Sie pflegen ihre Kultur und Sprache, wobei Ladinisch kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache ist.

Abstieg von der Sella durch das immer noch tiefverschneite Val Vaselina. Ein mulmiges Gefühl.

Weiter über das Sellajoch, vorbei am Plattkofel in das Bärenloch. Drahtseilgesichert steil hinunter wie in einen Höllenschlund.


Der Nationalpark Schlern Rosengarten ist erreicht.
