Cape Breton wird umrundet vom Cabot Trail einer rund 400 km langen Küstenstraße. Sie soll die schönste Nordamerikas sein. Die Straße führt durch den Cape Breton Highlands Nationalpark.
Kanadas Nationalparks
45 an der Zahl, die zusammen mehr als die Fläche Deutschlands ausmachen. Die Parks sind perfekt organisiert. Die Ranger verstehen keinen Spaß bei Verstößen gegen die Regeln, gleichzeitig sind sie äußerst hilfsbereit. Wild campen in den Parks ist verboten, außerhalb wird es toleriert. Die Campgrounds sind großzügig angelegt und überwiegend gut ausgestattet. Sogar Holz fürs Lagerfeuer wird meist bereit gestellt, was wir gleich zum Würstchen grillen nutzen. Ein Lagerfeuer lassen sich die Kanadier nicht verbieten. Viele Trails jeglichen Schwierigkeitsgrades laden zum Wandern ein. Offiziell öffnen die Nationalparks erst am 16. Mai, man kann sie aber schon vorher nutzen. Bis 16. Mai kostenlos. Danach fallen für die Nationalparks und Campgrounds eine Gebühr an. Die Campgrounds werden mittels eines Umschlages bezahlt, in den man die Gebühr in bar hinterlegt und in eine Art Briefkasten einwirft.
Cape Breton ist dünn besiedelt. Man lebt vom Tourismus und der Fischerei. Vor der Küste befinden sich die reichsten Fanggründe für Lobster (Hummer). Überall werden sie zum Verkauf angeboten, besonders fangfrisch in den Häfen.
Obwohl zum Beispiel Halifax auf der geographischen Breite von Mailand liegt, sind wir gefühlt im April unterwegs. Die Bäume zeigen erst zarte Knospen und kein Grün. Die Nachttemperaturen befinden sich im tiefen einstelligen Bereich. Wir erleben also zum zweiten Mal den Frühling.
Die Hopewell Rocks und der Peticodiac River, im Volksmund Chocolate River genannt, sind unser nächstes Ziel. Der Fluss ist der mit dem höchsten Tidenhub weltweit. Er schiebt in seiner immer braunen Brühe eine zwei Meter hohe Welle bei einsetzender Flut vor sich her. Besonders gut lässt sich dieses Schauspiel in der Stadt Muncton beobachten.
Wir erreichen Quebec, den größten Bundesstaat Kanadas. Man spricht Französisch, die englischen Straßenschilder verschwinden völlig. Köstliche französische Croissant erweitern unseren Speiseplan, lecker. Die Gaspè Halbinsel oder Gaspesiè wird eingerahmt vom Sankt-Lorenz-Golf. Unsere zweite Bergtour führt uns auf den Saint Joseph, einen Pilgerberg direkt an der Küste gelegen mit tollem Panoramablick. Wir durchqueren die fast menschenleere Gaspesiè und übernachten im Nationalpark. Leider verhindert ein Gewitter unsere nächste Bergtour und wir fahren weiter und erreichen bei Ste-Anne-des-Monts den Sankt-Lorenz-Strom.





