Es ist nun mal so, einem langen Aufstieg folgt ein mindestens eben so langer Abstieg. Schließlich stehen die südlichen Alpen quer zum Verlauf der GTA. Aber 1400 m abwärts ist schon ein richtiger Knieschlakler, wie man in Bayern sagt. Deshalb früh los. Es war ein sehr schöner Hüttenabend bei Antonio auf dem Rifugio Rivetti. Die Wirte sind wirklich gebeutelt durch Corona. Sie dürfen die Zimmer nur einzeln belegen d.h. in seinem Fall statt einer Vollbelegung mit 20 Personen nur max. 5 Personen. Wie soll sich das rechnen? Die Hütte muss mit dem Hubschrauber versorgt werden. Die Flugstunde kostet rund 500 Euro! Da muten die 52 Euro für die Übernachtung mit üppigem Abendessen und normalem Frühstück geradezu lächerlich an.
Der Abstieg endet in Piedecavallo. Ausruhen ist angesagt, in einer netten Bar gibt’s erst einmal ein Bier und Ruhe für die geschundenen Knie. Es ist erst Mittag und für die 480 m aufi zum Santuario San Giovanni bleibt genügend Zeit. Eine Übernachtung in einer Zelle, die früher von Padres bewohnt wurde, ist – zugegeben – reizvoll. Auch wenn nur eine Nacht in heiliger Umgebung kaum für die Vergebung aller Sünden ausreicht?!